Ocholt – Friesoythe – Cloppenburg

Ocholt - Friesoythe - CloppenburgDie Strecke Ocholt – Cloppenburg erschließt den südwestlichen Bereich des Großherzogtums Oldenburg, der bis dahin „eisenbahnlos“ zwischen Hannoverscher Westbahn und Oldenburgischer Südbahn lag. Am 1. Oktober 1906 wird der erste Teil von Cloppenburg nach Friesoythe eröffnet, am 1. Oktober 1907 folgt der Abschnitt Friesoythe – Scharrel und schließlich am 1. September 1908 die restliche Strecke bis Ocholt.
Seit 1968 ist die Strecke geteilt, da die Brücke über den Küstenkanal einer Kanalverbreiterung weichen musste und die Errichtung einer neuen Eisenbahnbrücke nicht wirtschaftlich erschien. Aus Richtung Ocholt wird noch Sedelsberg erreicht, von Cloppenburg aus ist Friesoythe letzte Station.
Die Stationen: Ocholt, Karolinenhof, Barßel, Elisabethfehn, Strücklingen, Ramsloh, Scharrel, Sedelsberg, Friesoythe, Bösel, Garrel, Varrelbusch, Cloppenburg.

Anschlüsse bestehen


Zur Orientierung sind bei den Stationen die Streckenkilometer laut dem „Stationsverzeichnis der Eisenbahnen Europas (früher Dr. Kochs Stationsverzeichnis)“, 48. Auflage 1929 angegeben.


OCHOLT (km 62,6)

Ocholt 1914
Ansichtskarte: Verlag Bültmann & Gerriets Nachf., Varel, gelaufen 1914

BARßEL (km 52,3)

Barssel
Ansichtskarte: Verlag Leo Hannet, Oldenburg i. Gr., gelaufen 1917

Die Oldenburgische Staatsbahn hat die Ortschaften der Strecke fast durchgehend mit attraktiven Empfangsgebäude versehen, Barßel machte da keine Ausnahme.


Brücke über den Hunte-Ems-Kanal (km 49,4)

Elisabethfehn, Kanalbrücke, 1900
Ansichtskarte ohne Jahr (Ausschnitt)

Gleich am nordöstlichen Rand des Bahnhofes überquert die Strecke den Mitte des 19. Jahrhunderts gegrabenen Hunte-Ems-Kanal. Um die Schifffahrt nicht zu behindern, wurde eine eine bewegliche Brücke notwendig. Auf der unten gezeigten Ansichtskarte ist sie in geöffnetem Zustand abgebildet. Wie hier in einem vergrößerten Ausschnitt zu sehen ist, handelte es sich um eine recht einfache Konstruktion, die sogar ohne Abdeckungen der Zwischenräume auskam.
Seit 1935 heißt der Kanal Elisabethfehnkanal.


ELISABETHFEHN (km 49,4)

Elisabethfehn 1909
Ansichtskarte: Verlag Rolf & Co., Hannover, herausgegeben 1909

Der Bahnhof Elisabethfehn (unteres Bild). Hier fällt besonders der Wasserturm mit seinem Windrad für den Antrieb der Wasserpumpe auf, der leider in den 1960er Jahren abgebrochen wurde.
Elisabethfehn war mit dieser Konstruktion allerdings kein Einzelfall, zum Beispiel verfügte auch der preußische Bahnhof in Dornum über ein Windrad.

Elisabethfehn 1900
Ansichtskarte ohne Jahr
Elisabethfehn
Fotograf unbekannt, datiert „Juni 1941“

Ein Abschiedsfoto aus dem Sommer 1941: Zwei Männer des Reichsarbeitsdientes (Abt. 7/191, wie auf einem zweiten Foto gut zu erkennen ist) wurden von ihren Familien zum Bahnhof begleitet.
Eisenbahntechnisch interessent ist aber vor allem das Kurbelwerk vorne rechts, welches in Elisabethfehn das Stellwerk ersetzte.


STRÜCKLINGEN (km 45,9)

Jeversches Wochenblatt Nr. 282 vom 5. Dezember 1906
Jeversches Wochenblatt Nr. 282 vom 5. Dezember 1906

SCHARREL (km 38,9)

Scharrel
Ansichtskarte: Verlag Rolf & Co., Hannover, herausgegeben 1907

FRIESOYTHE (km 26,3)

Friesoythe
Ansichtskarte: Verlag Bültmann & Gerriets, Nachf., Varel

Friesoythe wurde mit einem recht großzügigen Empfangsgebäude bedacht.


CLOPPENBURG (km 0,0)

Cloppenburg
Ansichtskarte: Verlag Ferd. Lagerbauer & Co., Hamburg, ca. 1960 (Ausschnitt)

Das Ende der Strecke bot Anschluss an die Verbindung zwischen Oldenburg und Osnabrück.


© Thomas Feldmann, Emden (Ostfriesland)
letzte Änderung 26.02.2023 (erstellt 20.11.2006)